Wer liest, dass die Grüne Fraktion gegen die Wiederbelebung der Fundgrube auf dem Wertstoffhof gestimmt hat, könnte sich wundern: Was ist da los? Kreislaufwirtschaft, Wiederverwertbarkeit und die längere Nutzung von Gegenständen – all das sind Prinzipien, die wir als Grüne uneingeschränkt unterstützen. Dennoch ist es in unseren Augen nicht sinnvoll, den Weiterbetrieb der Fundgrube zu fordern. Warum?
Unsere Fraktion hatte sich vorab intensiv informiert, sowohl in anderen Gemeinden als auch bei einem Betreiber verschiedener Wertststoffhöfe im Kreis Coesfeld. Dabei stellte sich heraus, dass das Angebot einen enormen Arbeits- und Personalaufwand verursacht. Wird eine Fundgrube nicht ständig überwacht, verkommt sie schnell zu „Schundgrube“. Wer entscheidet, was es wert ist ausgestellt zu werden, was wann trotzdem in den Container wandert. Insbesondere die Weitergabe von elektronischen und technischen Geräten führt außerdem zu haftungsrechtlichen Problemen. Außerdem beansprucht die Fundgrube Platz, der für andere wichtige Tätigkeiten dringend benötigt wird. Vor 20 Jahren war die Fundgrube neben Flohmärkten die einzige Möglichkeit gebrauchte Gegenstände sinnvoll weiter zu geben. Inzwischen haben wir den großartigen „Store an more“ der fussläufig erreichbar, viele gebrauchten Waren rund um den Alltag sehr günstig anbietet. Jeder Euro fließt hier in soziale Projekte vor Ort.
Soll es dennoch noch eine kostenlose Weitergabe von größeren Waren oder Elektroartikeln als zusätzliches Angebot geben, begrüßen wir eine regelmäßige Warenbörse im Ortszentrum, wie sie in der Gemeinde Senden nach Aufgabe der Fundgrube sehr erfolgreich seit Jahren läuft. – gut erreichbar, bürgernah und mit geringen Kosten und Risiken.